All The Things You Are

Das 20-jährige Jubiläum ist Anlass für eine umfassende Werkschau einer der wichtigsten Musikinitiativen der letzten beiden Jahrzehnte. Das Musik-Kollektiv wirft die bislang unbeantwortete Frage „Was ist eigentlich die JazzWerkstatt Wien?“ zurück an alle, die die letzten 20 Jahre mitgeprägt haben, vom interessierten Publikum bis zu den über 600 involvierten Künstler:innen. Die Antwort steht auf Seite 18 des „best selling jazz song book of all the time“ The Real Book. Demnach lautet unser Motto für 20 Jahre JazzWerkstatt Wien: All The Things You Are

Die JazzWerkstatt Wien arbeitet seit 2004 auf folgende Art und Weise: Künstler:innen kuratieren selbst und laden ihre Kolleg:innen ein, fordern sie heraus Neues zu probieren, stellen scheinbar gegensätzliche Stile nebeneinander. Dadurch entstand eines der wichtigsten Merkmale der zeitgenössischen Wiener Musikszene; die stilistischen Grenzen sind durchlässig, die Genres und die Publika durchmischen sich. Die hermetisch abgegrenzten Szenen, die noch in den 90er Jahren für sich allein kämpften, arbeiten nun zusammen und schaffen einen alternativen „Wiener Klang“, spannende neue Projekte und neue Musikformen zwischen den Stühlen.

6.1.10.3.11.4.6.6.8.6.extras
Das Werk

Spittelauer Lände 12, Stadtbahnbögen 331/333, 1090 Wien
Beginn 20:00 Uhr, Eintritt: € 15,-
Es gelten die Corona Maßnahmen der Stadt Wien: 3G und Maskenpflicht indoor
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Das Werk

10 ACTS À 10 MIN

Sara Kowal

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Sara Kowal

Sara Kowal – harp

Die blödeste Frage an Sara Kowal

Wir schreiben das Jahr 2015. Es ist ein sonniger Nachmittag im Spätherbst. Ich sitze gerade mit meiner Harfe in der Straßenbahn (ja, das geht!) und fahre zu einer Orchesterprobe. Nächste Haltestelle: Gaußplatz.

Ein Mann steigt weiter vorne ein, dreht sich um, erstarrt beim Anblick der 1,82m großen, in dunkelblauen Stoff gehüllten Harfe, schüttelt den Kopf und setzt sich. Keine unübliche Reaktion – sind Harfen in der Bim doch eher selten anzutreffen. Die Bim fährt weiter und ich schaue verträumt aus dem Fenster. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass der Mann sich immer wieder umdreht und schließlich unauffällig, Sitzplatz für Sitzplatz näher rückt.

Ich stelle mich innerlich schon auf Erklärungsbedarf ein: „Nein, ich spiele nicht bei den Philharmonikern.” „Nein, Flöte wäre ganz sicher nicht die bessere Entscheidung gewesen.” „Ja, das passt auch in ein Auto.” „Nein, es funktioniert nicht genauso wie eine Gitarre. Oder ein Klavier. Oder ein extra großes Cello aka Kontrabass.” „Ja, man kann das auch beruflich machen und nein, ein Engel bin ich nicht!” Antworten auf die üblichen Fragen, wenn man mit Harfe unterwegs ist, könnte ich hier endlos fortsetzen!

Der Mann sitzt inzwischen quasi neben mir, mustert das große blaue Etwas und fragt schließlich: „Entschuldigen Sie, ist das eine Badewanne?“. Darauf bin ich nicht vorbereitet und ich bin mir auch nicht sicher, ob er versucht einen schlechten Scherz zu machen. Während ich also nach Worten suche, um uns aus der peinlichen Stille zu erlösen, sehe ich seinen ehrlich fragenden Blick und er hakt nach: „Das ist doch eine Badewanne, oder? Die hat aber wenig Tiefe,…. aber eine interessante Form! Oder ist die erst zum Zusammenbauen?“

Natürlich habe ich den Mann darüber aufgeklärt, dass es sich hier um eine ausgewachsene Konzertharfe handelt, weiters wie eine Harfe ohne Verpackung aussieht, dass ich das beruflich mache, ich deswegen nicht automatisch auch alle anderen Instrumente beherrsche und Flöte niemals zur Debatte stand.

Krbavac/Salesny/Dolp

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Krbavac/Salesny/Dolp

Karl Wilhelm Krbavac – viola da gamba, guitar
Clemens Salesny – alto saxophone, alto clarinet
Niki Dolp – drums

„Die blödeste Frage” an Niki Dolp von Krbavac/Salesny/Dolp

Vor beinahe zehn Jahren, nach einem frei improvisierten Konzert, kam ein Mann auf mich zu und stellte mir die Frage: „Aber mit so einer Musik kann man kein Geld verdienen, oder?“
Auf meine Antwort, dass man damit schon Geld verdienen kann, fragte er nach: „Aber leben kann man davon nicht, oder?“
Ich erwiderte ihm, dass es wohl davon abhängt, wie man leben möchte.
Daraufhin stellte er schon eher fest: „Mit so einer Musik kann man also kein Geld verdienen, oder (?)“
Ich glaube, ich habe dann einfach nichts mehr darauf geantwortet, sonst wäre das Fragen-Karussell wohl den ganzen Abend so weiter gegangen.

Im Prinzip ist das nicht einmal die blödeste Frage, die ich je gestellt bekommen habe, aber es war wohl die blödeste Art, wie mir eine Frage gestellt wurde. Ich bin ja wirklich der Meinung, dass es keine blöden Fragen gibt. In diesem speziellen Fall hatte ich eher den Eindruck, als suche der Mann mit seiner Fragerei Bestätigung dafür, dass man gefälligst von so einer komischen Musik nicht leben können sollte. Blöde Fragen sind für mich Fragen, die ihr „Frage-Sein“ nur vortäuschen.

Wie die Frage als Sound geklungen hätte? Wohl wie ein lästiger Ohrwurm vom Ententanz!

 

Raphael Preuschl – “Pi”

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Raphael Preuschl – “Pi”

Raphael Preuschl – electric bass, efx, loops

„Die blödeste Frage” an Raphael Preuschl von Raphael Preuschl „Pi“

Viele Interviews habe ich nicht gegeben. Die Frage, ob ich die Bassukulele aus praktischen Gründen oder ihres Sounds wegen spiele, höre ich oft und die beantworte ich mittlerweile ziemlich routiniert. Dieses Mal bin ich allerdings aufs Glatteis geführt worden.

Folgende Situation: Im Fernsehstudio spielt ein (Klavier-)Trio live Stücke aus dem aktuellen Album, danach werden die Musiker interviewt.
Interviewerin: „Der Jazz an sich hat ja auch was sehr Mystisches, Geheimnisvolles – dieses Impro… Improvisieren. Für mich ist das ein großes Geheimnis. Wie ist das für euch, wenn man das täglich macht? Ist es immer noch ein Geheimnis, Raphael?”
Die Frage klang in meinen Ohren wie ein langsames Glissando auf der E-Saite einer Violine über eine Oktave rauf und wieder runter.
Raphaels Gedanken in dem Moment: „Uffa, Improvisation hat echt nix Geheimnisvolles, eher ein Zusammensetzen von verschiedenen Bausteinen, Tools, die man sich über Jahrzehnte drauf schafft.”

Raphaels Antwort: „Ähhhhhh… Je länger man spielt (Musik macht), um so eher kommt man vielleicht an den Punkt, an dem man sagen könnte, es ist etwas Mystisches, etwas, das man nicht so leicht in Worte fassen kann. Zunächst bedeutet es jahrelange Arbeit, damit eventuell aus der Improvisation etwas Mystisches werden kann.”

Ich denke, dass ich heute diese Frage – Improvisation im Jazz – mit alltäglichen Tätigkeiten im Leben vergleichen würde, zum Beispiel, wenn die Suppe fad schmeckt, salzt und pfeffert man nach oder wenn der Kuchen nicht aufgeht oder verkohlt ist, wirft man ihn weg und fängt von vorne an, oder man geht in die Patisserie und kauft einen. 🙂

PRCDR

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PRCDR

Manu Mayr – bass
Bernhard Breuer – drums

„Die blödeste Frage” an Manu Mayr von PRCDR

Es ist mit allen meiner Projekte in jeder nur denkbaren Situation schon passiert – in Interviews, vor oder nach einem Konzert, jemand aus dem Publikum, usw. Es ist die Frage: „Woher kommt der Name der Band?” Ich fühl mich jedes Mal genervt. Ich denke mir immer, dass niemand auf die Idee kommen würde, Radiohead zu fragen, warum sie so heißen. Als Musik würde „die blödeste Frage” klingen wie ein Duo aus Schlager- und Opernsänger*in.

Als Antwort griff ich meistens auf ein paar zurecht gelegte (Pressetext-)Sätze zurück. Heute reagiere ich wohl kaum anders. Die Frage hat ja doch eine Berechtigung. Aber ich nehme mir vor, dass zukünftige Bandnamen entweder selbsterklärend sind oder schlicht so super, dass sich niemand fragt warum!

Stickney/Rom

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Stickney/Rom

Pamelia Stickney – theremin
Peter Rom – guitar

„The most stupid question” to Pamelia Stickney of Stickney/Rom

All I know is that it sometimes might be better to RESPOND with a question rather than an answer. Imagine praying to GOD, let’s say… (not that I am saying I am God, no way would I want that shitty job of having to endure a bombardment of selfish requests for the most part)… I think when someone prays the goal is for their own transformation that then makes it possible for them to find their own answers – and sometimes that transformation helps them realize they didn’t know what they really were wanting to know in the first place or how or why that would be of any help or usefulness, and that maybe they might learn something about themselves which they never took the time to get to understand.

Situation: Theremin Workshop in Japan

WHAT STYLE SHOULD I PLAY?
My answer then: What do YOU like?
Now my response would be: WHO should you ask THAT question to?

WHAT SHOULD I IMPROVISE?
My answer then: How could I know what YOU should improvise? How does ANYONE know when or if anything SHOULD be improvised or not?
Now my response would be improvised.

And now responses to the Questions YOU – JazzWerkstatt – presented to me…

WHAT WENT THROUGH YOUR HEAD, WHEN YOU WERE ASKED THE QUESTION(S)?
Luckily and literally no bullet or sharp object managed to penetrate my head in that moment (nor any other moment up to now, and let’s hope not before or any other time during or just before I die).

IF THE QUESTION(S) WERE TO BE SOUND, WHICH SONG OR PIECE WOULD IT BE?
The questions already had their own sounds – Japanese accents asking these questions… I chose not to make a song or piece out of that in my head as I heard it.

What I ask YOU, JazzWerkstatt:
Do you think there could be a correlation between prayer and improvising? If yes, do you have an example in mind (yours or another artist) of how that could sound, appear, smell, feel, and/or taste like?

Helene Glüxam/Sarvin Hazin

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Helene Glüxam/Sarvin Hazin

Helene Glüxam – bass
Sarvin Hazin – kamanche, violin

“Die blödeste Frage” an Sarvin Hazin von Helene Glüxam / Sarvin Hazin

Als Frau aus dem Iran werden mir so oft blöde Fragen gestellt, dass es mir nicht leicht fällt, die blödeste auszuwählen! Es sind immer wieder politische Fragen oder Fragen darüber, was Frauen im Iran machen dürfen und was nicht! („Oh, ihr dürft Auto fahren? Schön! Aber erst seit Kurzem oder?” – „Nein, Sie meinen Saudi-Arabien, glaube ich.” – „Achso! Schön, dass ihr das machen dürft! Super!”)

Nach dem WSO (Musik Uni Orchester) Konzert im Musikverein am Weg zum 1516, um was trinken zu gehen, fragte ein Kollege von der Streichergruppe: „Woher kommst du?” – Ich: „Aus dem Iran.” – „Oh wow, dann muss das Leben hier für dich sehr schön sein, oder? Ich mein, dort gibts nur Wüste, oder?” – „Nein, im Iran gibt es, abgesehen von der schönen Wüste, viele Berge, Wälder und vieles mehr.” – „Oh, alles in so einem kleinen Land?” – „Iran ist kein kleines Land, es ist zehnmal größer als Österreich.” – „Oh echt? Vielleicht habe ich es mit Armenien verwechselt!”
Heute würde ich nur antworten: „Weißt du eigentlich wie man Google verwendet?”

So oft wurde ich von fremden Leuten gefragt: „Woher Kommen Sie?” (Ist das nicht schon die blödeste Frage?) Für eine Weile habe ich geantwortet: „Aus Wien”, oder: „Aus dem Burgenland!” Um zu sehen, wie ein Gespräch weitergehen kann, wenn man keine Ausländerin ist. Leider hat es mir niemand geglaubt :))

Oliver Johnson ersetzt Attraktive Dekodierung

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Oliver Johnson ersetzt Attraktive Dekodierung

Attraktive Decodierung fällt leider aus.
Oliver Johnson übernimmt den Spot und spielt Synthesizer solo.

Jakob C. Ruedisser aka jabok – electronics
Leo Riegler aka MC Hardstyle – vocals

„Die blödeste Frage” an Leo Riegler von Attraktive Dekodierung

Was war die Situation?
*im bus*

Was war die „blödeste Frage“?
*sind sie der, der ich glaube der sie sind?*

Wie hast du dich gefühlt? Was ging dir durch den Kopf?
*ich krieg langsam hunger hier!*

Wenn die „blödeste Frage“ Musik oder Sound wäre, wie hätte sie geklungen?
*steht auf für den sk sturm*

es gibt keine blöden fragen, nur blöde leute die fragen stellen. :)

Millycent

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Millycent

Millycent – vocals, piano

„Die blödeste Frage“ an Milly Groz von Millycent

Was war die Situation? Was war die „blödeste Frage“? Wie hast du dich gefühlt? Was ging dir durch den Kopf?
Ich bin vor meinem Computer gesessen und habe versucht endlich die E-Mails zu beantworten, die ich vor mir hergeschoben habe. Es war sehr heiß, aber das hat mich nicht gestört. Ich habe mich eigentlich sehr gefreut, dass es überhaupt zu diesem Vormittag kam, an dem ich E-Mails abarbeite, denn das ist ein Zeichen, dass mein Leben wieder in geordneteren Bahnen verläuft. Allerdings kommt in solchen Situationen bei mir dann auch der ganze überfällige Irrsinn an die Oberfläche.

Und dann wird mir über meinen Computer die Frage gestellt: „Was war die blödeste Frage, die dir jemand gestellt hat?“, und ich schäme mich ein bisschen, denn ich lösche oft die mühsamen Gespräche und speichere nur die tollen auf der Festplatte, die ich bin. Dann fällt mir nach längerem Nachdenken ein, dass ich die Frage gestellt bekommen hatte, was denn die blödeste Frage wäre, die mir gestellt worden sei.

Damals stand ich irgendwo in der Gegend und las meine E-Mails auf meinem Handy und meine Schultern beugten sich Richtung Boden und ich dachte: „Das können nur Leute beantworten, die schon öfters interviewt worden sind“, und dann musste ich schmunzeln, denn ich habe schon viele Interviews mit mir selbst geführt. Zum Beispiel damals, als ich eigentlich etwas anderes hätte machen sollen, aber meine Mails gelesen habe und mich ur gefreut habe, weil mir die JazzWerkstatt geschrieben hat.

Nachdem ich die Mail gelesen hatte, habe ich gleich begonnen mit dem Interviewen und die blödeste Frage, die ich mir dabei gestellt habe, war die Frage, ob ich mich überhaupt an irgendeine Frage erinnern kann, die mir jemals gestellt worden ist. Sie war gar nicht so blöd und außerdem gar nicht so leicht zu beantworten, aber das habe ich erst später gemerkt.

Wenn die „blödeste Frage“ Musik oder Sound wäre, wie hätte sie geklungen?
Wie eine sehr schnulzige Version von „Where is my mind“, die langsam in einen sehr minimalistischen Loop ohne erkennbaren Text morpht.

Wie hast du damals reagiert? Wie würdest du heute reagieren?
Leicht überfordert, grundlose Selbstzweifel, 2L Vanilleeis, Freude an der Produktivität, die dadurch entstanden ist.

Ming Wang – “Herbstmodi”

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Ming Wang – “Herbstmodi”

Ming Wang – guzheng (Chinese zither)

„Die blödeste Frage” an Ming Wang

Vor vielen, vielen Jahren habe ich einer sehr reichen, aber extrem geizigen alten Dame chinesische Instrumente unterrichtet. Nach der Unterrichtsstunde hat sie mich häufig verächtlich gefragt: „Ich vergesse immer, wie viel ich Ihnen und wieviel ich der Putzfrau zahlen soll!?”

Weil in meiner Heimat Taiwan Lehrerin ein sehr angesehener Beruf ist, war diese Art von Respektlosigkeit für mich ganz neu. Damals war ich einfach sprachlos. Aber jetzt bin ich langsam daran gewöhnt, dass ich oft nur eine Dienerin meiner Schüler bin und noch öfter nur eine Assistentin von YouTube, da meine Schüler von Anfang an alles von YouTube lernen wollen und ich nur die Aufgabe habe, ihnen zu helfen ihre Lieblingsvideos nachzumachen.

Wenn mir heute jemand wieder die erwähnte Frage stellen würde, denke ich, dass ich nur lächle.

Wiesinger/Rucker/König

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Wiesinger/Rucker/König

Beate Wiesinger – bass
Fabian Rucker – reeds
Lukas König – drums

„Die blödeste Frage” an Fabian Rucker von Wiesinger/Rucker/König

Wo? Im Club nach dem Konzert, ich habe an diesem Abend fast ausschließlich Sopransaxofon gespielt.

Blödeste Frage? „Ist das eine goldene Klarinette?” (mit leuchtenden Augen aufs Sopransaxofon zeigend)

Wie ich mich gefühlt habe? Ich habe mich sehr gefreut.

Der Sound zur Frage? Eine traurige Posaune.

Wie ich reagiert habe? Ich hab die Frage bejaht.

Wie ich heute reagieren würde? Ich habe die Frage bereits weitere Male bejaht und würde es wieder tun. Ich selber bezeichne dieses Instrument seither als „die goldene Klarinette”.

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MULTI-CUTTER Der JazzWerkstatt Wien Podcast

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MULTI-CUTTER Der JazzWerkstatt Wien Podcast

1. Staffel Jetzt Online!  5 Episoden – alle 2 Wochen

Spotify Podcasts | Apple Podcasts | Simplecast Podcast Site (Host) 

Wie hören Musiker*innen die Musik der anderen? Welche zeitgenössischen Sounds vereinnahmen sie – und warum?

In jeder Folge spricht Kristin Gruber mit einem*einer Musiker*in, über ein Stück ihrer Wahl, das sie fasziniert, inspiriert und beschäftigt. Während sie das Stück gezielt anhören, Details unter die Lupe nehmen, über musikalische Anziehung, emotionale Auslöser oder technische und kompositorische Fragen sprechen, liefern im Nachhinein die Urherber*innen des besprochenen Stücks die Auflösung. Sie erzählen die tatsächliche Entstehungsgeschichte eines Tracks, bestätigen oder widerlegen alle Vermutungen, erklären, was der Zufall und was der Plan war. Im Zusammenschneiden dieser zwei Perspektiven, einer Collage aus Call & Response entsteht MULTI-CUTTER. Am Ende des Podcasts hören wir das Musikstück, um das sich eine Folge lang alles gedreht hat, in voller Länge, ohne Unterbrechung und mit anderen Ohren.

Die Gäste der ersten Staffel sind: Lukas König, Mona Matbouh Riahi, Stefan Németh, Peter Rom, Clemens Salesny, Rojin Sharafi, Pamelia Stickney, Clemens Wenger, Astrid Wiesinger und Beate Wiesinger.

MULTI-CUTTER wurde mit Unterstützung von BMKOES, Stadt Wien Kulturabteilung und SKE Fonds produziert. Sie können die Produktion mit einer freien Spende via PayPal Donate unterstützen – Vielen Dank!

Die Strottern und JazzWerkstatt Wien

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© Johannes Gellner

Die Strottern und JazzWerkstatt Wien

Klemens Lendl: Violine, Gesang
David Müller: Gitarre, Harmonium, Hammond, Gesang
Clemens Salesny: Saxophon, Bassklarinette, Klarinette
Martin Eberle: Trompete, Flügelhorn
Martin Ptak: Posaune
Peter Rom: Elektrische Gitarre, Banjo
Clemens Wenger: Piano, Rhodes Piano, Keyboards
Bernd Satzinger: Elektrischer und akustischer Bass
Lukas König: Schlagzeug, Percussion, Kalimba

„Olle schaun, olle zaahn, olle drahn“ singen Die Strottern & JazzWerkstatt Wien im ersten Lied ihrer neuen CD „Wo fangts an“. Mit diesen Worten könnte man auch den aktuellen Mundart-Hype in der österreichischen Musikszene beschreiben, für dessen Wiener Ausformung Die Strottern mitverantwortlich zeichnen. Seit vielen Jahren suchen sie nach immer neuen und heute gültigen Ausdrucksmitteln und Themen für das Wienerlied. In Kooperation mit der JazzWerkstatt Wien haben sie mit der CD „Elegant“ erstmals 2009 das Format erweitert: Mit Rhythm-Section, Bläsern, E-Gitarre und Piano wird aus dem Wienerlied-Duo eine kleine Big Band, musikalisch werden Grenzen überschritten. Alle Beteiligten entfernen sich ein Stück weit von ihrem angestammten Terrain, ohne aber ihre eigene Handschrift zu verlieren.

EMBRACING SHITSTORM – A DIVINE SERVICE

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© Ina Aydogan

EMBRACING SHITSTORM – A DIVINE SERVICE

Kristin Gruber – Performance, Text
Peter Rom – Gitarre
Clemens Wenger – Keys, Electronics
Sixtus Preiss – Drums, Electronics
&
…special guests…

Kristin Gruber und die JazzWerkstatt Wien verkünden das Ende der gespaltenen Gesellschaft und laden zur aggressiven Heilmesse EMBRACING SHITSTORM – A DIVINE SERVICE. Als mediales Kollektiv stellen sie sich in den Dienst der Erleuchtungsarbeit und nutzen dafür die heilsame Kraft menschlicher Aggression. Die JazzWerkstatt Wien komponierte dafür eine 90minütige musikalische Messe, ein ritueller Transporter und schwingendes Heilmittel irgendwo zwischen experimenteller Autotune-Liturgie, Poor Bitch Gospel und technoider Mantra-Ape-Trance. Kristin Gruber performt in ihrer Personifizierung als aggressive Ikone irgendwo zwischen Hope-Channel, Wahlkampfrede, Computerspiel-Persönlichkeitstest, Esoterik-Messe und Keynote Speech, erkundet dabei die Gewaltbereitschaft ihres Publikums, initiiert den Weltfrieden und zelebriert die Frage nach einer aggressiven Utopie.

DORIAN CONCEPT & JAZZWERKSTATT WIEN NEW ENSEMBLE

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© Rania Moslam

DORIAN CONCEPT & JAZZWERKSTATT WIEN NEW ENSEMBLE

Dorian Concept – Solist, Keys, Komposition
Sixtus Preiss – Drums
Manu Mayr – Ebass, Kontrabass
Peter Rom – Gitarre
Clemens Wenger – Klavier, Synthesizer
Leo Riegler – Electronics, TT, Voice
Clemens Salesny – Reeds
Daniel Riegler – Trombone

WE SHARE A DECADE“ lautete das Motto des ersten Aufeinandertreffens des international gefeierten Komponisten, Produzenten und Keyboardspielers Dorian Concept mit dem JazzWerkstatt Wien New Ensemble. Weil Dorian Concept 2014 ebenso ein rundes Jubiläum feierte wie die Jazzwerkstatt Wien, beschlossen die befreundeten Musiker beider Seiten, das im Rahmen eines Konzertabends im Wiener „brut“ gemeinsam zu zelebrieren. Nun folgt die Fortsetzung dieser erstaunlichen Kombination. Das 7-köpfige Ensemble interpretiert dabei die elektronischen Stücke komplett neu mit akustischen Instrumenten und in neuen Arrangements. Dorian Concept hat dabei als Komponist und Solist seine Finger mit im Spiel – „Vienna at it´s best“

JAZZWERKSTATT WIEN NEW ENSEMBLE

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© Rania Moslam

JAZZWERKSTATT WIEN NEW ENSEMBLE

Über das Ensemble

Das JazzWerkstatt Wien New Ensemble besteht seit Ende 2009. Es ist aus dem 9-köpfigen JazzWerkstatt Wien Workshop Ensemble hervorgegangen, mit dem die Musikerinitiative aus Wien bei renommierten Festivals wie dem Jazzfestival Saalfelden, dem Inntoene Festival und dem New Jazzfestival in Moers/D zum ersten Mal international in Erscheinung trat. Seit 2011 tritt das Ensemble in unterschiedlicher Besetzung auf und widmet sich in jedem Programm neuen Themen.

Über das neue Programm
„Sympathikus – Parasympathikus“

Kalkulation und Verspieltheit, Konstruktion und Überraschung: Das sind die Pole, zwischen denen die Musik des „JazzWerkstatt Wien New Ensemble“ (= „JWNE“) oszilliert. Zwar steckt ein strukturelles Grundgerüst hinter dem neuen Programm des Ensembles, doch nehmen die kompositorischen Bahnen von Daniel Rieglers „Sympathikus – Parasympathikus“ durch den spontanen Erfindungsgeist der sechs MusikerInnen unerwartete improvisatorische Wendungen. Es ist ein Programm der Gegensätze, mit dem das „JWNE“ im März 2014 auf eine kleine Tournee geht: „Sympathikus – Parasympathikus“ spielt auf die Antagonisten unseres Zentralnervensystems an und besteht dementsprechend aus zwei sehr verschiedenen Teilen. Der erste, auf den Sympathikus ausgerichtete Teil führt die Zuhörer mit komplex verdichtetem musikalischen Material an die Grenzen ihrer Wahrnehmung. Entsprechend relaxt ist dann der zweite, auf den Parasympathikus zielende Abschnitt der Komposition, der viele Freiräume für Improvisationen öffnet, aber dennoch eine Beziehung zum ersten Teil des Stücks entwickelt: um ein Gleichgewicht des Verschiedenen herzustellen. (Reinhard Kager)

Line-Up 2013/14:

 Agnes Heginger – Stimme
Sixtus Preiss – Electronics, Glockenspiel, Tam Tam
Daniel Riegler –Posaune, Komposition
Peter Rom – E-Gitarre, Akustische Gitarre
Clemens Salesny – Sopransaxophon, Klarinette, Bassklarinette
Bernd Satzinger – Kontrabass

Alte Programme und Veröffentlichungen (2010-13)


Das erste Album wurde in Kooperation mit dem GMEA (Groupe de Musique Electroacoustique d’Albi) in Frankreich aufgenommen und produziert. Es beinhaltet drei Suiten von Peter Rom, Daniel Riegler und Clemens Wenger und dokumentiert die ersten Schritte des aktuellen Experiments der JazzWerkstatt Wien. Im zweiten Programm widmeten sich alle Spieler auch als Arrangeure der Musik von Max Nagl, einem weiteren Freigeist der Wiener Jazzszene, welcher der Gruppe künstlerisch nahe steht. Diese Sammlung von zum Teil sehr alten Stücken des Saxophonisten und Bandleader wurde in Wien, Bern und Krems aufgeführt. In der Zusammenarbeit mit dem britischen Elektroniker Sam Britton alias Isambard Khroustaliov wurde dessen ‚Axiom‘ (Op.4 for JWW NewEnsemble), eine grafische Partitur, erarbeitet und im Rahmen einer ZOOM!-Night im WUK-Museum uraufgeführt.

archiv
202120192018201720162015
credit: Rea von der Liszt

A DAY IN THE LIFE

A DAY IN THE LIFE
JazzWerkstatt Wien Festival
12. – 18. September 2021

Live, an verschiedenen Orten der Stadt, und online präsentieren wir aktuelle musikalische Positionen.
Für das Programm zeichnen diesmal verantwortlich:
Manu Mayr, Peter Rom, Clemens Salesny, Rojin Sharafi, Clemens Wenger und Beate Wiesinger.
Mehr Informationen in Kürze!

„Woke up, fell out of bed
Dragged a comb across my head
Found my way downstairs and drank a cup
And looking up, I noticed I was late
Found my coat and grabbed my hat
Made the bus in seconds flat
Found my way upstairs and had a smoke
And somebody spoke and I went into a dream“

aus: ‚A Day in the Life‘, The Beatles

kontakt

JazzWerkstatt Wien
Wallensteinstraße 40/40
A-1200 Wien
UID: ATU80214368

Steuernummer: 12 885/7364
ZVR Zahl: 059191016

www.jazzwerkstatt.com
JazzWerkstatt on Facebook
JazzWerkstatt on Youtube
info@jazzwerkstatt.at

JazzWerkstatt Records:
Clemens Salesny
info@jazzwerkstatt.at

Vertrieb:
Hoanzl
www.hoanzl.at

Digital Distribution:
kudosdistribution.co.uk

About

Clemens Wenger, Peter Rom, Clemens Salesny, Manuel Mayr

Die JazzWerkstatt Wien gilt als vorwärts gerichtetes, mutiges und unkonventionelles KünstlerInnen-Kollektiv, als Institution, Knotenpunkt, Hafen, Inspiration und Wegbegleiter vieler internationaler Bands, MusikerInnen und KomponistInnen.

Bei ihrer Gründung im Jahr 2004 wurde die JazzWerkstatt Wien europaweit als radikales Vorreiter-Projekt gehandelt, von dem die renommierten Alten sagten: „So etwas hat es noch nie gegeben.“ Der Genius der Einzelperson war bis zum Umfallen zelebriert worden. In der Lonesome-Cowboy-Jazzkultur hatte man sich nicht einmal den Proberaum geteilt. Mit dieser Tradition hat die JazzWerkstatt Wien als erstes MusikerInnen-Kollektiv gebrochen und ihr Konzept wurde zur Inspiration für etliche nachfolgende Kollektive in anderen Städten.

Die JazzWerkstatt Wien stellt eine komplette Infrastruktur bereit, in der das Kollektiv sich selbst organisiert, um jene Bedingungen und Möglichkeiten in einer Szene zu schaffen, an denen es mangelt und die man sich als KünstlerIn wünscht.

Nicht KuratorInnen, KulturpolitikerInnen, VeranstalterInnen oder Geschäftstreibende fällen und tragen die wesentlichen Entscheidungen, sondern die KünstlerInnen selbst.

Die JazzWerkstatt Wien betreibt Medien- & Öffentlichkeitsarbeit, das Label JazzWerkstatt Records, veranstaltet Festivals und Konzerte, sucht in Bewerben nach der nächsten Generation an MusikerInnen und entwickelt interdisziplinäre Veranstaltungskonzepte.

Den Begriff des Jazz fasst die JazzWerkstatt Wien bewusst weit und sieht es als eine ihrer wesentlichen Aufgaben zeitgenössische Szenen abseits des Mainstream miteinander zu verbinden. Noise, Neue Musik, Klassik, Experimentelle Musik, Elektronische Musik – Jazz wird weniger als Genre betrachtet als in seinem gesellschaftspolitischen Kontext verstanden. Es geht nicht um eine bestimmte Art von Ästhetik, sondern um eine bestimmte Art Musik zu machen. (Kristin Gruber)

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